Lydia Nüüd

SAMMLUNG ARP 2021
ARP MUSEUM BAHNHOF ROLANDSECK
14.02.–11.04.2021
IMMER WANDELT SICH DIE SCHÖNHEIT

Die wegweisende Bedeutung der Werke von Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp als unverzichtbarer Beitrag der organischen und geometrischen Abstraktion des frühen 20. Jahrhunderts ist unumstritten. Besonders eindrucksvoll wird die frappierende Aktualität ihrer Werke im Kontext aktueller Künstlerpositionen. So treten in der diesjährigen Sammlungs-präsentation drei Stipendiatinnen des Künstlerhauses Schloss Balmoral in einen offenen Dialog mit unseren Hauspatronen und schaffen auf diese Weise eine einzigartige Berührung zwischen Klassischer Moderne und Gegenwartskunst.

Spannungsvolle Schnittstellen ergeben sich durch inhaltliche Anknüpfungspunkte an die Stipendiat*innen-Ausstellung »Luxus und Glamour«, die in den klassizistischen Bahnhofsräumen in vielschichtiger Weise das Thema Kunst und Mode aufgreift. So stehen Alexandra Deutschs performative Stoffskulpturen ganz in der Tradition der naturnahen Formensprache von Hans Arp. Sie behaupten sich sowohl als Objekte an sich wie auch in der Interaktion mit dem menschlichen Körper. Dies macht eine eigens erstellte Videoperformance bildhaft erfahrbar.

Meisterhaft verstand es Sophie Taeuber-Arp in frühen textilen Entwürfen im kreativen Umfeld der Avantgarde, die Trennung zwischen angewandter und freier Kunst aufzuheben. Gleichermaßen eindrucksvoll gelingt es Sarah Ama Duah die Grenzen zwischen Bildhauerei und Mode zu verwischen. Schließlich schlägt Lydia Nüüd mit ihrer für die Ausstellung geschaffene Arbeit sogar einen Bogen zwischen dem Œuvre beider Hauspatrone. Sie erobert mit einer grandios gehäkelten, farbenprächtigen Installation den Raum und erzeugt sowohl eine assoziative Verknüpfung mit Arps Prinzip der organischen Wandelbarkeit und mehr noch mit den verschlungenen Linienbildern Taeuber-Arps.

Sophie Taeuber-Arp war mit ihren klaren Ordnungen in erster Linie eine Schlüsselfigur der geometrischen Abstraktion. Während sie in der Jugend mit Begeisterung Kostüme für Maskenbälle entwirft, bestimmen während ihrer Zeit als Lehrerin an der Kunstgewerbeschule in Zürich unvergleichliche Textilgestaltungen und Perlenarbeiten ihr Werk. Die progressiven Entwürfe der Künstlerin inspirieren namhafte Modedesigner bis in unsere Zeit. So etwa 2015 Karl Lagerfelds Kollektion für Fendi. In der dazugehörigen Werbekampagne Arty Puppets werden nicht nur die monumentalen Nachbildungen von Taeuber-Arps avantgardistischen Marionetten zum Blickfang, sondern auch ihre ausdrucksstarken Kreisreliefs.

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LUXUS UND GLAMOUR
ARP MUSEUM BAHNHOF ROLANDSECK
14.02.–24.05.2021
VOM EIGENSINN DES ÜBERFLÜSSIGEN

Hans-Arp-Allee 1. 53424 Remagen

Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem facettenreichen Verhältnis zwischen Mode, Schmuck und bildender Kunst.

Die wechselseitige Annäherung dieser Bereiche beruht auf einem lebhaften Interesse an ästhetischen Fragestellungen und an dem Spiel mit Bedeutungen, die dem jeweils anderen zugeschrieben werden. Gegenwärtig sind innerhalb der Mode- und Kunstwelt die Übergänge zwischen kommerzieller Ausrichtung und künstlerischer Praxis oft fließend geworden. Die ausgestellten Werke verbildlichen unterschiedliche Aspekte dieses Crossovers, indem sie Mode und Schmuck als (un)tragbare Kleidung und Accessoires, Luxusobjekt, Kunstwerk oder als System entwerfen und hinterfragen. Ein Großteil des Geldes, das in Kunstwerke, Museumsbauten, Sammlungen und Auftragsarbeiten investiert wird, stammt derzeit häufig von großen Unternehmen der Luxusgüterbranche. Luxus und Glamour prägen nicht nur die Mode- und Schmuckindustrie, sondern auch den Kunstbetrieb. Diese Entwicklung ist eng mit der Frage verknüpft, was Luxus eigentlich ist und ob Kunst als Luxus bezeichnet werden kann. Die Künstler*innen setzen sich mit der Frage auseinander, welche materiellen und ästhetischen Ideen, welche Verhaltensweisen und welche gesellschaftlichen, individuellen und moralischen Vorstellungen damit verbunden sind.

 

Die Frage Was ist Luxus? bildet daher eine wichtige inhaltliche Klammer für die 17 unterschiedlichen in der Ausstellung vertretenen künstlerischen Positionen. Zu sehen sind die Werke der Balmoral-Stipendiat*innen, die sich konkret mit dem Jahresthema »Luxus und Glamour? Künstlerische Perspektiven in Mode und Schmuck« beschäftigt haben, sowie die der Stipendiat*innen des Landes Rheinland-Pfalz, die in ihrer Themenwahl frei waren. Die Präsentation umfasst daher sowohl künstlerische Kleidungs- und Schmuckstücke wie auch Werke, die auf unterschiedlichen Medien wie Malerei, Performance, Skulptur, Video, Fotografie und Installation beruhen. Gemeinsam ist vielen Arbeiten, dass sie sich mithilfe unterschiedlicher künstlerischer Strategien mit dem Verhältnis zwischen Kleidung und Körper, Individualität und Kollektivität, Identität und Gender sowie Körper und Raum auseinandersetzen.

Die Ausstellung wird kuratiert von Lotte Dinse, Leiterin des Künstlerhauses Schloss Balmoral.

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Nicole Ahland
Eunmi Chun
Alexandra Deutsch
Sarah Ama Duah

Ekachai Eksaroj
Vera Gulikers
Anna Herrgott
Jaekyung Jung

Aneta Kajzer
Judith Leinen
Rut Blees Luxemburg
Anna Lucia Nissen
Lydia Nüüd
Thomas Perrin
Elif Saydam
Lukas Schmenger

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LUXUS UND GLAMOUR
FORUM ALTE POST | PIRMASENS
11.07.–06.09.2020
Ausstellung der Stipendiaten*innen

Vernissage
10.07.2020 | 19 Uhr

Forum Alte Post
Poststraße 2
66954 Pirmasens

Nicole Ahland
Eunmi Chun
Alexandra Deutsch
Sarah Ama Duah

Ekachai Eksaroj
Vera Gulikers
Anna Herrgott
Jaekyung Jung

Aneta Kajzer
Judith Leinen
Rut Blees Luxemburg
Anna Lucia Nissen
Lydia Nüüd
Thomas Perrin
Elif Saydam
Lukas Schmenger

Die Ausstellung wurde aufgrund der aktuellen Lage abgesagt!